Wintertraining, Herbstferien und Wettkampfvorbereitung

von Michael Müller

Von Wintertraining und Wettkampfvorbereitung

Das Winterprogramm der Climbing Team Athlet*innen

Nachdem die letzten Wettkämpfe, wie der Deutsche Jugend Cup in Leipzig, die Leistungsgruppe zu Beginn des Herbstes beschäftigt hatten, stand zu Beginn der Herbstferien der Saisonabschluss an. Dieser wurde mit einer besonderen Ausfahrt „gefeiert“: Zwei Tage lang übten die Athlet*innen das Schrauben von Bouldern im Kletterzentrum Waldau. Dieser Perspektivenwechsel vom Athletendasein hin zum Routenbauer war eine wichtige Erfahrung, schließlich ist es bei Wettkämpfen essentiell zu erkennen, was sich die Routenbauer bei ihren Boulderproblemen gedacht haben. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle nochmal an das Team des Kletterzentrums und besonders an Tobias Hauser für diese großartige Gelegenheit. Zwischen diesen beiden Tagen (Montag und Freitag) ging es außerdem für einen kurzen Tripp ins malerische Frankenjura. Trotz des etwas unbeständigen Wetters konnten wir dort einige schöne Tage verbringen.

Doch wer glaubt, dass danach Zeit für eine lange Pause für Athlet*innen ist, irrt gewaltig. Wer hoch hinaus will, muss auch im Winter am Ball bleiben bzw. an der Wand. Nach einer kurzen jährlichen Trainingspause von ca. zwei Wochen starten die Athlet*innen ins Wintertraining. Im Fokus des Wintertrainings steht zunächst das sogenannte Hypertrophietraining. Das Training ist darauf ausgerichtet neue Muskelfasern aufzubauen, denn auch wenn es beim Klettern sonst stets um die Relativkraft geht, dient das Wintertraining als Grundlage für die kommende Saison. Dieses baut sich bei uns vereinfacht gesagt aus Krafttraining mit isolierten Übungen, beispielsweise im Zirkeltraining, sowie der Durchführung von 12-Zug-Bouldern* auf, um möglichst Kletter-Nah zu trainieren und kontinuierlich zu lernen, wie die antrainierte Kraft in den Kletterbewegungen genutzt werden kann.

Wie jedes Jahr stand Weihnachten auch dieses Mal plötzlich und ohne Vorwarnung vor der Tür. Während einige nach den Weihnachtsfeiertagen mit ihren Trainingsplänen im Heimtraining starteten, war ein Großteil im Urlaub – viele zum Klettern. So haben beispielsweise einige gemeinsam in Slowenien ihren Kletterurlaub gemacht. Killian, Felix und David waren in St. Leger. Von deren Tripp könnt ihr hier lesen.

Nach ihrer Rückkehr aus den Ferien beginnen die Athlet*innen wieder mit dem Training. Dabei bewegen sie sich langsam, aber sicher vom Wintertraining hin zum Wettkampftraining. Das heißt, die Wiederholungszahl der Übungen sinkt, aber die Intensität steigt dafür. Man könnte sagen, die im November und Dezember aufgebauten Muskelfasern werden auf den Ernst des Lebens vorbereitet. Für unsere Nationalkaderathlet*innen stehen zudem spezielle Nationalkaderlehrgänge an, die sie gezielt auf die Deutschen Jugendcups und höhere Wettkämpfe vorbereiten. Nach der wettkampffreien Zeit ist das für sie außerdem die erste Gelegenheit wieder Kontakt zur Kletterspitze aus den anderen Bundesländern zu bekommen.

Nun laufen die Vorbereitungen auf die bald beginnende Wettkampfserie schon wieder auf Hochtouren. Das Training wird wettkampfspezifischer, die Krafttrainings intensiver. Die Explosivkraft, die beim Bouldern nötig ist, wird wieder verstärkt trainiert. Spaßwettkämpfe wie Fight The Frost kommen da genau richtig und werden gern genutzt.

Der Auftakt in die Deutschen Jugendcups findet dieses Jahr am 16. und 17. März 2024 in der Rockerei statt. Die BaWü-Jugendcups starten wenig später, am 13. April 2024. Wir sind gespannt, was das Jahr für unsere Athlet*innen bringen wird.

 

Bericht und Fotos: Michael Müller