Wettkampfserie in vollem Gange

von Michael Müller

Wettkampfserie in vollem Gange

Gestartet haben wir in die Saison 2025 mit dem Kids Cup in Karlsruhe (08.02.) in den Disziplinen Speed und Bouldern. Hier ging es für die jüngeren Altersklassen von U9 bis U13 an den Start. Unser Team konnte mit dem Auftaktwettkampf in Karlsruhe super in die Saison starten! Gesammelt über die beim Kids Cup getrennt gewerteten Disziplinen Speed und Bouldern konnten wir von insgesamt 32 Ergebnissen 19 Plätze unter den Top 10 belegen! Insgesamt 7 Mal konnten unsere Kids die hart umkämpften Treppchen erklimmen.
Weiter ging es in der Big-League des Jugend-Klettersports in Deutschland: Der Deutschen Jugendcupserie (DJC). Am 01. und 02.03. fand der erste DJC in München statt, am 05. und 06.04. ging es nach Wuppertal. Überhaupt schon auf dieser hohen Ebene des Wettkampfkletterns starten zu dürfen ist für sich ein Verdienst, denn hierfür müssen die Athlet*innen bereits durch gute Leistung in den Vorjahren nominiert werden! Geschafft haben das in 2025 aus der Sektion Stuttgart bislang Nola Fitzke, Sanja Murat, Ida Stapelberg, Lukas Ebner und Moritz Müller. Alle 5 können mit ihren Ergebnissen richtig zufrieden sein. Ida und Lukas schafften es bei beiden DJC ins Finale und konnten hier richtig gut performen. So belegte Lukas bei den beiden Wettkämpfen Platz 1 und Platz 5, Ida zwei Mal den 4. Platz.
Auch wenn man es kaum glauben kann, gibt es selbst auf DJC manchmal wichtigeres als die Platzierung selbst. Für Ida bedeuten ihre guten Ergebnisse beim DJC das Startrecht bei gleich 3 Europäischen Jugendcups!!
Auch wenn die beiden DJC nur etwas mehr als 1 Monat auseinander waren, fanden im vollen Wettkampfkalender dazwischen noch zwei weitere Wettkämpfe statt. Am 15. und 16.03. fand die Süddeutsche Meisterschaft im Bouldern statt. Hier ist die Konkurrenz besonders hart, denn während man sich sonst in einer Altersklasse gegen 2 oder 4 Jahrgänge durchsetzen muss, ist für die Süddeutsche niemand zu alt. In den Kategorien Herren und Damen dürfen alle Starter*innen ab dem Geburtsjahr 2010 an den Start gehen. Hier dürfen auch die mal an die Wand, die sonst hinter der Absperrung stehen und Tipps geben: die Trainer*innen :) Luca belegte den 17. Platz in der Qualifikation und zog damit als einziger Stuttgarter Starter ins Halbfinale an Tag 2 ein. Sicherlich nicht zuletzt durch die mentale Unterstützung des anwesenden Teams, konnte Luca dort sogar nochmal einen Platz gutmachen!
Ein weiter besonderer Wettkampf im noch jungen Jahr: Der erste Qualifikationswettkampf der Baden Württembergischen Jugendcup Serie (BWJC). „Besonders“ deshalb, weil es das erste Jahr ist, dass nicht mehr jeder der möchte, bei der Jugencup Serie unseres Bundeslandes teilnehmen kann. Klettern als Wettkampfsport ist einfach zu beliebt, sodass ein offener Jugendwettkampf viel zu viele Startende hätte.
Die erfolgreichsten Athlet*innen aus dem Vorjahr sind für die BWJC-Serie vorqualifiziert und müssen bzw. dürfen dementsprechend nicht auf die Qualifikationswettkämpfe. 5 unserer Athlet*innen hatten das 2025 geschafft. Für den Rest ging es am 22.03. gemeinsam zum Qualiwettkampf ins B12 in Tübingen. Die Routenbauer hatten in einigen Altersklassen schwere Qualifikationsrunden in die Wand geschraubt. Da heißt es für die Athlet*innen einen kühlen Kopf zu bewahren, denn auch eine Runde mit wenigen oder keinen Tops, kann eine sehr gute Platzierung bedeuten. Unsere Athlet*innen gaben wie üblich alles und legten beeindruckende Leistungen hin! Von 16 Starter*innen, konnten sich durch den Qualiwettkampf 7 direkt qualifizieren, einige weitere belegten die vordersten Plätze des Nachrückverfahrens, sodass ein Start auf den BWJC zumindest wahrscheinlich ist. Besonders gut lief es bei Nola die in der U15 den ersten Platz belegte und bei Lisa und Robin, die sich auf den zweiten Platz des Podiums ihrer Altersklassen kletterten. Daniel, groß geworden in der Stuttgarter Jugend und unser neuestes Teammitglied, kletterte gleich bei seinem ersten Wettkampf auf den 4. Platz.
Auf die Qualifikation folgte erwartungsgemäß der erste BWJC, dieses Jahr am 12.04. in der Rockerei in Stuttgart. Insgesamt durften wir nach dem erfolgreichen Qualifikationswettkampf mit 16 Athlet*innen an den Start gehen. Die gaben auch direkt richtig Gas! Sanja, Ida, Lisa, Jonathan, Lukas, Moritz, Nola und Robin konnten nach einer spannenden Qualifikation ins Finale einziehen. Dann heißt es: Ab in die Isolationszone und dort ausharren, während die Routenbauer ihre Magi vollbringen und neue Boulderprobleme in die Wand zaubern. Die Isolation ist nötig, weil die Finalboulder jede/r allein bestreiten muss, ohne Andere in den Bouldern gesehen zu haben und ohne Tipps von den Trainer*innen zu bekommen. Nach und nach starten die einzelnen Jugenden.  Von 14 bis 17 Uhr in der Iso zu sitzen ist daher für die letzten Startgruppen keine Seltenheit.
Athlet*innen verhalten sich in der Iso ganz unterschiedlich. Und die Trainer*innen: die versuchen zu erraten wie sie die Athlet*innen in der Vorbereitung am besten unterstützen können, achten darauf, dass sie sich rechtzeitig warm, aber nicht platt machen; wach bleiben, aber nicht aufgedreht werden; Spaß haben, sich aber nicht verletzen; ob sie Aufmerksamkeit brauchen oder einfach in Ruhe gelassen werden wollen – und versuchen nebenbei selbst entweder nicht die Nerven zu verlieren oder nicht einzuschlafen. Ist es Zeit für die Athlet*innen an den Start zu gehen, verlassen sie die Iso für 5 Minuten Boulderzeit und kehren in die Zwischen-Iso, also für 5 Minuten Ruhephase zurück in die Isolation, bevor es wieder zum nächsten Boulder geht. In der Zwischeniso herrscht dann natürlich Kontaktverbot! Wir Trainer*innen teilen uns zwischen Wettkampfbereich und Isolationszone auf, damit immer jemand zur Stelle sein kann, falls es ein Problem gibt.
Aus der Iso heraus einen Wettkampf zu verfolgen ist ein recht spezieller Blickwinkel – eben gerade ohne Blick auf das Geschehen. Spannend ist es dennoch! Aus Moderation, Applaus, Dauer bis zur Rückkehr aus dem Wettkampfbereich, Gesichtsausdruck und Erschöpfung der Athlet*innen wird versucht möglichst viele Infos abzuleiten und ein ungefähres Bild vom Wettkampf und dem Erfolg des Teams zu erzeugen. Einmal die Iso verlassen, kann dieses Bild mit der Realität abgeglichen werden. Zum Glück war es für die meisten im Finale genauso gut gelaufen, wie ihre grinsenden Gesichter in der Iso es bereits vermuten ließen!
Ein erfolgreiches Finale, ein erfolgreicher Wettkampf und alles in allem ein super Start in die Saison. Weiter geht es als nächstes auf der Waldau in Stuttgart am 10.05. beim ersten Qualifikationswettkampf im Klettern mit Seil. Wir sind gespannt!

 

Text: Michael Müller
Vielen Dank für die Bilder von: @oliverclimb / Oliver Gobin,    @Xaver Quintus,    @Stefan Riedl