Mit Klein und Groß ins Ötztal

Endlich geht´s los in den gemeinsamen Felsurlaub aller Gruppen des Climbing Teams. Insgesamt waren wir 21 begeisterte Kletterer inklusive Trainer, die sich am ersten Ferientag Richtung Alpen aufmachten. Da alle Altersgruppen von 8 bis 16 vertreten waren und das Kletterlevel zwischen 4a und 8a lag, war die Anzahl der bei der Planung zur Auswahl stehenden Klettergebiete etwas kleiner als sonst. Schließlich wollten wir möglichst oft zusammen an die Felsen.

 

Somit kam uns das Ötztal gerade recht, da es dort sehr gut abgesicherte Felsen mit leichten Touren, wie auch richtig hartem Zeug gibt. Außerdem gibt es hier auch noch die Möglichkeit Klettersteige hochzukraxeln und Mehrseillängentouren zu machen. Da das anscheinend noch nicht genug war, setzten wir uns das Ziel jeden Morgen eine kleine Runde joggen zu gehen.

 

Durch die Aussicht auf einen megacoolen sonnigen Klettertag waren die meisten motiviert genug um den inneren Schweinehund zu überwinden und sich qualvoll aus dem herrlich warmen, kuschligen Schlafsack in die kühle Morgenluft zu quälen. Naja ganz so schlimm wie es sich anhört ist es wahrscheinlich nicht gewesen, aber da die meisten von uns Morgenmuffel sind war das meiner Meinung nach schon mal die erste hervorragende Leistung des Tages.

 

Bis wir dann schließlich in Längenfeld im Gebiet „Oberried“ ankamen, war es schon fast Mittag. Trotzdem wurde viel geklettert zumindest, wenn nicht gerade Diabolo Spielen geübt wurde. Obwohl wir uns erst an den Fels gewöhnen mussten gab es schon am ersten Tag Durchstiege von schwerem Zeug, wie Express Machine (7c).

 

Als wir abends wieder am Campingplatz ankamen, kam die Idee auf, noch schnell vor dem Abendessen in den kleinen Gebirgsbach nebenan zu hüpfen. Wirklich zu hüpfen traute sich dann aber keiner, denn der Bach war ca. knöcheltief. Aber wer eine saubere Liegestütze machte, wurde sogar am Rücken leicht nass. Das ganze „baden“ ging dann doch schneller als gedacht, denn das Wasser war unfassbar kalt!

 

An der Engelswand wurde am nächsten Tag auch fleißig geklettert. Außerdem stieg eine 2er Seilschaft, die durch Urlaube mit den Eltern und das Alpincamp der Sektion Stuttgart schon erfahrener darin waren, in eine 4-Seillängenroute ein, nämlich den Bananapfeiler (8-/8). Eine rotpunkt Begehung, also ohne Hänger im Seil, gelang zwar nicht ganz, aber wir kamen oben an! Gegen Abend vertrieben uns der Regen und der starke Wind, sodass wir Pitsch nass am Campingplatz ankamen, wo wir uns in den Waschräumen erstmal wieder trockenföhnten.

 

Tags darauf entschied sich der Großteil der Gruppe dafür, einen Klettersteig zu machen. Dieser führte uns am Stuibenfall nach oben. Das Highlight des Klettersteigs ist am Ende eine Drahtseilbrücke direkt über dem Wasserfall. Da es die letzte Nacht noch geregnet hatte, war die Drahtseilbrücke teilweise vom Wasserfall überschwemmt. Die Entscheidung, ob wir die Überquerung wagen sollten oder nicht, fiel schnell, als wir sahen, wie ein etwa kopfgroßer Stein auf Schienbeinhöhe die Seile der Brücke durchquerte. Also beendeten wir den Klettersteig ohne die Brücke. Trotzdem hat es allen gut gefallen. Da es erst Nachmittag war besuchten wir noch die andere Gruppe an der Auplatte, die Sportklettern gegangen war.

 

Weil der Wetterbericht am nächsten Morgen flüssigen Sonnenschein für den ganzen Tag ankündigte, fuhren wir nach Imst in die Kletterhalle, wo wir einen kleinen Trainingswettkampf im Lead und Speed veranstalteten. Schließlich würden unsere nächsten Wettkämpfe kurz nach den Ferien auf uns zukommen. Trotz des Wechsels von coolen Granitleisten an die Plastikgriffe war es ein toller Ausflug!

 

Da das Wetter sich am nächsten Tag von bewölkt und regnerisch in blauen Himmel mit viel Sonne verwandelt hatte, gingen wir wieder Sportklettern – zum Dschungelbuch. Weil der Fels aber leider in der prallen Sonne lag, entschieden sich ein paar, lieber noch einmal nach Oberried zu fahren um alte Projekte abzuhaken. Abends trafen wir uns dann wieder auf dem Campingplatz.

 

Die letzten zwei Tage teilte sich die Gruppe, da uns schlicht die Gebiete mit ausreichender Auswahl für alle ausging. In beiden Gruppen wurde fleißig projektiert und geklettert. Abends am Campingplatz tauschten wir uns dann über die Erfolge des Tages aus. Es waren jedes Mal tolle Geschichten dabei und schwere Routen waren gefallen. So konnten zum Beispiel Flo Master Blaster, ihre erste 8 am Fels, direkt im Onsight klettern.

 

Im Großen und Ganzen haben wir viel als Gruppe unternommen, aber ab und zu teilten sich die Interessen und damit auch die Gruppe. Wir haben superviel Spaß gehabt und einige von uns haben ihr Kletterziel erreicht! Eine erfolgreiche Ausfahrt.

 

Bericht: Felix Gärtner

Bilder: Michael Müller

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