Klettern, Baden, Abenteuer

>> Das Climbing Team eröffnete die Sommersaison mit einer Ausfahrt nach Südfrankreich. Da wir zum ersten Mal mit den Talenten und den Minis für eine ganze Woche weg waren, war die Aufregung bei allen groß. <<

 

Nach einer langen, langen, beinahe ewigen Fahrt erreichten wir am späten Abend endlich den Campingplatz Les Blaches in Südfrankreich am Chassezac, hübsch direkt am Fluss gelegen. Dort wurden schnell noch die Zelte aufgebaut und Abendessen gekocht, damit wir bald in unsere Schlafsäcke kriechen konnten, um uns für den nächsten Tag auszuruhen. Denn am Morgen sollte es gleich losgehen an die schönen Kalkfelsen Südfrankreichs. Für einige sollte es sogar der erste Felskontakt werden und so waren Spannung und Vorfreude groß.

Das Abenteuer begann schon, bevor wir den Fels erreichten, denn wir mussten den Fluss in einem Kanu überqueren, welches mit zwei Seilen so befestigt war, dass man sich ans andere Ufer ziehen konnte. Außer Jona erreichten alle trocken die andere Flussseite, denn er hatte beim Schnicken verloren und musste deshalb durch den erfrischend kühlen Fluss schwimmen. Nachdem auch der letzte das andere Ufer sicher erreicht hatte, setzten wir unseren Weg fort und kamen schon bald an unser Ziel. Schnell wurden ein paar Topropes eingehängt, damit sich auch die weniger Felserfahrenen unter uns erst einmal in aller Ruhe an die Strukturen des Gesteins gewöhnen konnten. Fleißig wurde eine Tour nach der anderen geklettert. Da am Fels die Zeit in einem anderen Takt zu laufen scheint, war es auch bald Mittag und Zeit für ein Stück Baguette und eine Abkühlung im Fluss. Tatsächlich schafften wir es sogar, jeden Tag ein ganzes Glas Nutella zu vernichten ;)

Alle genossen wir das Gefühl unendlich viel Zeit zu haben, und tun zu können, was wir wollten. Bis in den Abend hinein kletterten und badeten wir alle gemeinsam. Dann verließ uns allmählich doch die Sonne und wir kehrten zurück zu unserem Campingplatz. Dort vertrieben wir uns die Zeit bis zum Schlafen noch mit Kochen und Diabolo spielen.

 

An den nächsten beiden Tagen ging es in ein neues Klettergebiet, das wir nach ca. 5 Minuten Autofahrt erreichten. Hier versuchten sich die Kinder auch mal in schwereren Routen und kletterten nun alle mindestens eine Route im Vorstieg. Michi zeigte allen Interessierten außerdem noch, wie man einen Standplatz baut, und ein Teil der Gruppe konnte danach noch eine Zwei-Seillängenroute machen. Dabei kletterte Michi direkt neben den Kids hoch, um noch ein Auge auf die unerfahrenen „Standplatzbauer“ werfen zu können und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

In der Mittagspause erwartete uns eine kleine Überraschung am Fluss, denn mitten in diesem befand sich ein großer Felsblock, der unsere Kletterherzen höher schlagen ließ. Bald war die ultimative Aufgabe gefunden: Wer schafft es am weitesten außen herum zu bouldern oder zu hangeln?! Fleißig wurde probiert und neue Rekorde aufgestellt, bis die Sonne vom Fels verschwand und es dann doch etwas kalt wurde. Eine heiße Dusche am Campingplatz konnte anschließend auch aus den letzten verfrorenen Knochen die Kälte wieder austreiben.

 

In der Nähe des Campingplatzes befindet sich eine Grotte, in der und um die herum man auch sehr schön klettern kann. Hierhin trugen uns unsere Füße am nächsten Tag und ein kleines Abenteuer wartete auf uns. Während die Kids mit einem Teil der Leiter außerhalb der Grotte ganz normal kletterten, hängten die restlichen Leiter eine weitere Zwei-Seillängenroute ein. Die erste Seillänge in der Grotte startete durch ein Loch, welches nach unten hin einen Spaltbreit offen war und wieder hinaus zum ersten Stand führte. Von diesem aus führte die Route nun einen Pfeiler hinauf bis zu dessen Spitze. Dort befand sich eine von den Trainern selbst gebaute Seilbrücke an der man sich, in gut 30m Höhe über dem Boden, entlang hangeln musste, um vom Pfeiler auf ein großes Plato zu gelangen. Von dort erreichte man die sicher coolste Abseilstelle des Massivs, denn diese führte durch ein schmales Loch in der Decke der Grotte wieder hinunter auf den Boden.

Den letzten Tag verbrachten wir noch einmal in dem Gebiet, in welchem wir am ersten Tag begonnen hatten. Alle gaben Vollgas, wussten sie doch genau, dass es wohl eine Weile dauern würde bis wir wieder gemeinsam am Fels klettern gehen. Zum Abschluss schwammen einige noch durch den Fluss auf die andere Seite, anstatt das Kanu zu benutzen, und manch einer ließ sich vom Kanu auf die andere Seite ziehen :)

Abends wurde dann schon so weit wie möglich gepackt, damit wir am nächsten morgen früh losfahren konnten, denn leider waren die Ferien schon wieder zu Ende und es wurde Zeit wieder in die Schule zu gehen.

Doch eines ist klar: Wir hatten alle einen Riesen Spaß und wollen unbedingt nächstes Jahr wieder gemeinsam weg!

 

 

Text: Sina Roller

Bilder: Michael Müller und Trainer

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