Es muss weitergehen – nur wie?

Das Wichtigste: Man hat genug Klopapier zuhause – ein Situationsbericht mitten aus dem Lockdown

 

Über Jahre hinweg hatten wir im Climbing Team nie eine längere Trainingspause als ca. zwei Wochen. In den Ferien wird meist ein Ferientraining angeboten oder wir sind gemeinsam auf einer Ausfahrt. Unter der Woche trainieren einige aus dem Climbing Team 3-5 mal pro Woche … und jetzt? … Wer so viel wie wir auf seine Ziele hintrainiert, kann sich jetzt nicht einfach zurücklehnen und dem Bizeps beim Schrumpfen zuschauen. Mal ganz abgesehen davon, dass vielen von uns schon nach wenigen Stunden oder spätestens Tagen der Ruhe die Finger brennen und wir die Füße nicht mehr stillhalten können – vielen von euch geht es sicherlich auch so. Doch für beides haben wir im Climbing Team eine Lösung gefunden: Über das Videokonferenz-Tool „Zoom“ schaltet sich ein großer Teil des Teams jede Woche drei mal zusammen und trainiert gemeinsam für ca. 1,5 Std. Zunächst wärmen wir uns mit verschiedenen Übungen gemeinsam auf. Danach gibt es vier Schwierigkeitsstufen zur Auswahl, und diese sowohl für die, die eine Klimmzugstange zu Hause haben und diejenigen, die diesen Luxus nicht genießen. So kann auf jeden Fall jeder mitmachen und wir haben immer unseren Spaß, besonders natürlich in den Pausen. Es ist ein Ersatz fürs Training, aber eben auch für das gemeinsame Beisammen sein. Nun trainieren ja einige unserer Athleten ca. 3 bis 5 mal pro Woche. Bei 3 Stunden pro Training macht das 15 Trainingstunden pro Woche, die jetzt wieder gefüllt werden wollen. Jeder kann sich ausrechnen, dass das mit 3 x 1,5 Std. Video-Training nicht geht. Und da auch alle Wettkämpfe des Frühjahrs abgesagt werden mussten, haben sich die Trainer auch dafür etwas einfallen lassen: Die 60s Challenges des Climbing Teams: Eine Serie von 12 Challenges (einzelnen Wettkämpfen), die Koordination und/oder Kraft fordern und von denen jede Woche eine neue Challenge mit Regelwerk und einem Erklärungsvideo durch den Oberschiedsrichter bekanntgegeben werden. Die Teilnehmer haben dann für jede Challenge eine Woche Zeit zu üben und müssen bis Samstag 18 Uhr ihr Video in die Climbing Team Cloud hochgeladen haben. Zum Redaktionssschluss dieses Hefts waren wir bereits mit der dritten Challenge fertig und hatten die vierte begonnen. Gestartet waren wir mit der 180° WurfChallenge, bei der zwei Klopapierrollen übereinander gestapelt in einer Hand gehalten werden und die obere dann durch einen Wurf um 180° gedreht werden muss. Daraufhin folgte die Klappmesser-Turmbau-Challenge, die erste Kraftübung, bei der man Türme aus Klopapierrollen von den Füßen zu den Händen transportieren musste, also jeweils auf beiden Seiten Türme auf und abbauen musste. 60 Sekunden lang ist das ganz schön anstrengend.

 

Bei der dritten Challenge drehte sich dann wieder alles um Koordination. Hier mussten gleich zwei Klopapierrollen gleichzeitig von einer Hand in die andere geworfen werden. Knifflig, daher auch der Name: Kloapierchaos. Die schriftliche Erklärung hier war mir etwas zu fad, daher habe ich für euch ein Video zusammengeschnitten. Schließlich heißt es ja nicht umsonst, ein Bild sage mehr als tausend Worte. Wie vielen Worten entspricht dann erst ein Video? Grundlage für das Video waren natürlich die dem Oberschiedsrichter zur Bewertung zugesandten Videos. So nämlich werte ich jede Woche die Punktzahl aller Teilnehmer aus. Interesse bekommen es selbst einmal auszuprobieren? Auf unserer Webseite www.climbingteam.de findet ihr alle Regelwerke zu den Challenges und das Video von den bisherigen drei Challenges. Macht doch einfach mal mit und testet euer Geschick und eure Kraft. Oder leitet die Challenges an eure Jugendgruppen weiter? Leider könnt ihr nur außerhalb der Wertung teilnehmen, über Feedback freuen wir uns natürlich trotzdem. Auf der Webseite findet ihr unsere Kontaktdaten. Momentan reicht das noch, um uns einigermaßen für den notgedrungenen (und sicherlich notwendigen) Kletterentzug zu entschädigen, aber trotzdem fangen die Finger langsam an zu brennen. Wir hoffen, wie sicherlich auch ihr, dass die Situation möglichst bald wieder in den Griff zu bekommen ist und wir dann wieder in unserer altbekannten und geliebten Kletterhalle zum Training mit unseren Freunden und Gruppen zurückkehren können. Bis dahin wünscht euch das Climbing Team Durchhaltevermögen, Gesundheit und natürlich viel Spaß mit unseren Challenges!

 

 

Text: Michael Müller

Bilder: entstanden im Zoomtraining und bei den Challenges

 

 

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