Ab ins Franken!

Sonntag morgen hieß es für das Climbingteam früh aufstehen, denn es ging endlich mal wieder an den Fels. Zugegebenermaßen war es nicht einmal allzu früh. Die Zeitumstellung in der Nacht eingerechnet war es sogar ein ausgesprochen entspannter Morgen. Aber vielleicht konnte der ein oder andere ja vor lauter Vorfreude nicht schlafen, erwartungsvoll der ersten Ausfahrt seit Varazze entgegenfiebernd. Lange war nicht klar, ob sie überhaupt stattfinden würde. In Zeiten wie diesen nicht verwunderlich, dafür umso erfreulicher, dass wir an jenem Sonntagmorgen zusammen im Auto sitzen konnten. Natürlich im vergleichsweise kleinen Rahmen, so weit wie eben möglich. Auch legten wir besonderes Augenmerk darauf mit keinem außerhalb der Gruppe in Kontakt zu kommen, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten.

 

Das Ziel war das Frankenjura. Jenes deutsche Kletterparadies, das die erste 9a der Welt beherbergt und in dem sich unzählige Tage verbringen lassen. Wie immer fuhren wir zunächst an den Fels um noch ein paar Sonnenstunden genießen zu können, im Herbst wird es schließlich früh dunkel. Dafür ging es an einen alten Bekannten: die Soranger Wand. Typisch löchrig unterbietet sie die schon extrem niedrige durchschnittliche Wandhöhe der Fränkischen noch um ein, zwei Meter.

 

Ohne Zögern stürzten sich die jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Kletterer und Kletterinnen in die Touren und sorgten dafür, dass bereits am ersten Tag einige Erfolge zu vermelden waren. Während David mit “Pickelsau” seine erste 9- (7b+) klettern konnte und andere es ihm gleichtaten, kämpften Ben, Philipp, Theo und Felix an den kräftigen Lochzügen des “Massakers" um den Durchstieg. Letztlich konnten alle von ihnen die Route im glatten 9. Grad punkten, für Felix war es sogar seine schwerste Tour bisher.

 

Nach der ersten Nacht in unserer Unterkunft erreichte uns die Hiobsbotschaft: Unser Landkreis hatte die 7- Tage Inzidenz von 50 geknackt, es musste also umgeplant werden. Wir entschieden uns kurzerhand noch einen letzten Tag im Frankenjurazu verbringen und für sie letzten 2 Tage auf die Alb auszuweichen. Also fuhren wir ins Planetarium. Natürlich nicht wirklich, der Fels an dem wir den Tag verbrachten trug diesen Namen. Dort konnten wir wieder einige Routen abhaken. Die meisten schlugen sich wacker in der “Liebesmüh" 9-, während Ben mit “ Black hole sun" seine erste 8a klettern konnte.

 

Nach einer entspannten, jedoch nicht allzu langen Nacht im Albhaus ging es am nächsten Tag zum Klettern in die Arena. Nach dem etwas beschwerlichen Zustieg konnten wir dort einen kalten aber trockenen Tag genießen. Für viele reichte ein Tag aber nicht, um ihre Projekte abzuschließen, weshalb wir uns angesichts der Menge an Touren auch am nächsten Tag wieder dorthin machten.

 

Der zweite Tag lohnte sich dann aber auch ! Neben schönem Wetter hatten wir dort einige Durchstiege zu vermelden. Sina, Philipp und Theo kletterten das Scherbengericht (9), Lara die verlorene Wand (8+/9-) und Felix bezwungen den Lustmolch (9+). Diese Erfolge im Rrücken, verbrachten wir unseren letzten Abend mit dem Bau einer Kettenreaktions-murmelbahn (Video folgt), bevor wir uns schweren Gemüts auf sie Heimreise machten.

Danke für diesen großartigen Trip !


Text : Ben Pfeiffer

 

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